Stress-Druck

Stress – Psychischer Druck

Definition Stress

Stress: lat. stringere – anspannen — engl. – Druck / Anspannung

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Stress

Stress: lat. stringere – anspannen — engl. – Druck / Anspannung

Was bedeutet der Begriff  „Stress“?

Stress ist die Antwort einer Person auf spezifische äußere Reize (Stressoren) bzw. drohende Situationen. Diese können sowohl körperlicher als auch psychischer Art sein. Somit war Stress ursprünglich eine automatische Reaktion die unser Überleben ermöglichte.

Sowohl die physischen, als auch die psychischen Reaktionen befähigen uns z. B. zur Bewältigung lebensbedrohlicher Situationen. Die daraus resultierenden körperlichen und geistigen Belastungen können enorm sein.

Fight or Flight – Kampf oder Flucht

Bedrohte Personen können sich entweder behaupten oder möglichst schnell die Flucht ergreifen. Es kann auch vorkommen, dass jemand vor Schreck/Angst erstarrt und wie angewurzelt stehen bleibt.

In der heutigen Zeit haben wir es in unseren Breitengraden im Normalfall so gut wie nie mit lebensbedrohlichen Situationen wie unsere Vorfahren zu tun. Umso mehr sind andere Stressoren in unser Leben gekommen.

Die Liste ist lang und mag hier nur symbolisch angedeutet werden. Die Stressorenliste reicht sicherlich von Arbeitsstress bis hin zu Zwängen.

Dennoch ein paar Beispiele: Schlafmangel, Infektionen, exzessiver Sport, Überarbeitung, Mobbing, Allergien, finanzielle Sorgen, Zukunftsängste, Bewegungsmangel … Aber auch positive Ereignisse, wie Geburt, Hochzeit, Urlaub etc. können Stressoren für uns darstellen.

Stressabbau kann in einer bewegungsarmen Welt kaum noch stattfinden. Zudem ist selbst gesunde Aggressivität in manchen Gesellschaftskreisen verpönt.

Wir sitzen also in der Falle. Zum einen Stress von allen Seiten, zum anderen haben wir in den Wohlstandsländern kaum Möglichkeiten, all den Stress abzubauen.

Stresstheorien

Dr. Hans Selye unterscheidet zwischen negativem Stress (Distress), und positivem Stress (Eustress).

Eustress bzw. Distress

Stress aktiviert den Körper. Dies kann positiv im Sinne des Eustresses oder negativ, also Distress, bedeuten. Ob der Stress gesundheitsfördernd oder gesundheitsschädlich ist, hängt von der individuellen Bewertung ab.

Deutlich mach dies das Beispiel einer Achterbahnfahrt. Hat jemand Spaß an dem Nervenkitzel, so würde es als positiv bewertet werden und zur Kategorie Eustress zählen. Würde hingegen jemand viel Angst davor haben und überredet, ja vielleicht sogar gezwungen werden mitzufahren, dann würden wir vom Distress sprechen. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass sich das eine negativ und das andere positiv auf Körper und Geist auswirkt.

Ist man bis über beide Ohren verliebt, so bedeutet dies ebenfalls Stress. Aufgrund der Glückshormone wird dieser Stress jedoch zumeist im Sinne des Eustresses bewertet.

Physiologie des Stresses

Wird eine Situation als gefährlich, belastend oder nicht zu kontrollieren eingeschätzt, reagiert unser Körper mit der Ausschüttung unterschiedlicher Stresshormone.

Wird unsererseits keine Entwarnung gegeben, also die Situation positiv verändern oder verlassen, bleiben die Stresshormone im Körper. Die Anspannung bleibt erhalten! Kommt dies häufig vor, so kann es zu chronischen Anspannungs- bzw. Aktivierungszuständen kommen. Lang andauernde und ständig wiederholende Stressbelastungen bringen uns ans Limit. Stressschäden sind die Folge.

Weder die Physis, noch die Psyche differenzieren, ob wir uns tatsächlich in einer gefährlichen oder alltäglichen Situation befinden. Die Antwort ist somit zunächst immer „Flight or Fight“, so wie es z. B. in der Steinzeit auch nötig war.

Stresshormone, insbesondere Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Der Blutdruck, Blutzucker steigen, die Muskeln sind angespannt. Der Verstand ist geschärft, das Immunsystem wird heruntergefahren.

Auch in scheinbar gefährlichen Situationen wird vermehrt Adrenalin, und ebenso dessen Gegenspieler Cortisol ausgeschüttet. Cortisol dient dazu, stressige Erlebnisse möglichst rasch zu überwinden. Eine dauerhafte Überlastung soll vermieden werden.

Im Dauerstress überfluten wir insbesondere unser Gehirn mit dem Transmitter Cortisol. Dies kann zu gravierenden allgemeinen Stresssymptomen führen, wie:

  • Dauerstress
  • Gesundheitsstörungen
  • Übergewicht
  • erhöhtes Burn-Out-Risiko

Beispiele typischer Stress-Symptome körperlicher Art

  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
    ·Bluthochdruck ·Herzrasen (Tachykardie)
  • Atembeschwerden
    ·Schwindel  ·Flaches und/oder schnelles Atmen
  • Kopfschmerzen
    ·Nackenschmerzen  ·Rückenschmerzen  ·Gelenkschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
    ·Verstopfung  · Durchfall  · Nervöser Magen
  • Reizdarm
  • Appetitlosigkeit
  • Heißhunger
  • Einschlafstörungen
    ·Durchschlafstörungen  ·Ausschlafstörungen
  • Muskelhypertonus
    ·unkontrollierbare Muskelzuckungen
  • Allergien
  • Hautirritationen
  • Konzentrationsstörungen
    ·Denkstörungen  ·Vergesslichkeit
  • Ruhelosigkeit
    ·Nervosität
  • Kaltschweißigkeit
    ·kalte Hände  ·kalteFüße
  • Müdigkeit
  • Antriebsschwäche
  • Sexuelle Störungen
    ·Erektionsstörungen

Beispiele typischer Stress-Symptome emotionaler und psychischer Art

  • Nicht mehr abschalten können
  • Überfordert fühlen
  • Sich hilflos fühlen
  • Schuldgefühle
  • Sich wie in einem Hamsterrad fühlen
  • Innere Unruhe und Unzufriedenheit
  • Gereizt, schlecht gelaunt
  • Aggressivität
  • Traurigkeit
  • Lustlos sein, auch sexuell
  • Ängste, wie z. B. den Job oder Partner zu verlieren

Beispiele typischer Verhaltensänderung durch Stress-Symptome

  • Vermeidung
  • Rückzug
  • Unbegründetes aggressives Verhalten
  • Beziehungsprobleme
  • Dinge aufschieben
  • Hyperaktivität
  • Substanz-Missbrauch (Essen, Drogen, Alkohol)

Frauen und Männer reagieren unterschiedlich auf Stress

Eher weibliche Verhaltensweisen

Frauen machen sich Vorwürfe, bemitleiden sich, suchen Rückenstärkung bei Freundinnen, neigen zur Resignation, fliehen eher, verhalten sich eher passiv

Eher männliche Verhaltensweisen

Männer verhalten sich eher aktiv, stärken Ihr Ego durch Erfolgsdenken, suchen aktiv nach Veränderungsmöglichkeiten.

Die gute Nachricht

  • Entspannung ist ein Klassiker der Hypnose.
  • Vielfältige Verfahren und Induktionen dienen der Stress-Reduktion.
  • Stress-Programme werden sanft überschrieben, Ursachen erforscht, Stress-Verhalten neu bewertet und positiv verändert.